Schule und Wohnen für Kinder und Jugendliche

«Woher kommt die Tomate im Coop?»

Melanie Trummer berichtet über das Gemüsehochbeet der Wohngruppe Lüüchti

Datum
15. April 2020

Früher fand die Kindheit oftmals draussen statt. Dazu gehörte, bei Arbeiten zuhause mitzuhelfen. Dies beinhaltete unter anderem die Unterhaltung von einem Garten oder Ackerland. Heute leben viele Kinder nicht mehr auf dem Land, sondern in Städten. Viele Kinder und Jugendliche wissen nicht woher die Tomate im Coop stammt, geschweige denn, ob die Tomate ein Gemüse oder eine Frucht ist. Auch ist vielen unklar, welches Gemüse oder welche Frucht zu welcher Jahreszeit wächst.

Dies war einer der Gründe, um im Schulheim Zizers auf der Wohngruppe Lüüchti ein Gemüsehochbeet zu starten. Im letzten Frühling füllten die Kinder und Jugendlichen der Wohngruppe Lüüchti das Hochbeet mit Strauchschnitt, Rasenschnitt, Kompost und Gartenerde. Für einige Kinder eine spezielle Vorstellung, dass ihr Gemüse, dass sie später essen, mit Kompost «genährt» wird.

Danach durfte jedes der Kinder und Jugendlichen ein Gemüse aussuchen, welches er oder sie mag. Zudem setzten sie verschiedene Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Thymian sowie Pfefferminze. Die Kinder und Jugendlichen waren voller Motivation, um den ganzen Prozess zu beobachten und die Erträge schlussendlich zu bestaunen und natürlich zu kosten. Dabei gab es einige Neuentdeckungen für die Kinder. Sie lernten zum Beispiel, dass Karotten nicht immer orange, sondern auch violett oder gelb sein können und dass ein Kohlrabi den ganzen Winter überleben kann und im Frühling dann wieder neu spriesst. Die Kinder und Jugendlichen konnten im Hochbeet ebenfalls unterschiedliche Kriechtiere beobachten und waren von den Schnecken fasziniert.

Zurzeit testet die Gruppe Lüüchti mit den Kindern, wie aus den Resten der Karotte, der Zwiebel oder dem Knoblauch das Gemüse nachgezogen und neu gepflanzt werden kann. Ebenfalls versuchen sie, die Kerne einer frischen Tomate oder Peperoni zu neuen Setzlingen wachsen zu lassen.

Das Projekt «Hochbeet» bringt immer wieder etwas «Feines» auf den Tisch und zudem können die Kinder und Jugendlichen verschiedene Dinge erleben und lernen wie:

EXPERIMENTIERFREUDE – SELBSTWIRKSAMKEIT – SCHULUNG DER SINNE – VERANTWORTUNG ÜBERNHEMEN – FÖRDERN DER MOTORIK – NATUREINFLÜSSE KENNENLERNEN – ERFOLGSERLEBNISSE – KREATIVITÄT AUSLEBEN und vieles mehr.